Es gilt für Cannabisaktien wie auch sonst beim Investieren: Keine Rendite ohne Risiken. Unternehmenspleiten sind für das Risiko der Aktien aber weniger von Bedeutung. Vielmehr fällt zum Beispiel der Einfluss der regulativen Kräfte ins Gewicht. Darüber hinaus ist es möglich, dass externe Firmen anstatt in die Unternehmen zu investieren, durch eigenes Know-How selber in den Markt einsteigen und damit zur Konkurrenz werden.
Risiken durch Pleiten
Es gilt für Cannabisaktien wie auch sonst beim Investieren: Keine Rendite ohne Risiken. Eine mögliche Pleite fällt dabei weniger ins Gewicht, da nach der Legalisierung 2018 in Kanada eine Konsolidierung des Marktes stattfand: Durch die Legalisierung nämlich ergaben sich optimistische Marktaussichten, es wurde (auch von kleinen Cannabisunternehmen) ein Überangebot an Cannabis produziert, die Preise fielen. Wer nicht genug verkaufen konnte (v.a. kleine Unternehmen) ging pleite. Die verbliebenen Unternehmen konnten den insolvente Unternehmen Produktionsflächen abkaufen bei gleichzeitig weniger Konkurrenz.
Regulation
Cannabisunternehmen sind stark abhängig von den regulativen Kräften der Politik. Der Absatz von Cannabisprodukten ist nur an legaliserte Konsumenten möglich und jedes Unternehmen hat nur eine begrenzte Anzahl von Produktionslizenzen. Diese vergibt der Staat individuell. Jeder Expansionsschritt muss regulativ durchlaufen werden, was je nach Ausmaß das Wachstum schmälern kann. Im Falle einer Marktsättigung kann es passieren, dass sich die Big Player der Cannabisbranche nicht gegenseitig "aus dem Weg gehen", sondern sich gegenseitg im Preis unterbieten (sog. Unterbietungswettlauf, engl. race to the bottom).
Die Vergabe von Produktionslizensen wird Einfluss auf den Umsatz der Branche haben.
Konkurrenz
Den Konkurrenzdruck erhöhen kann der Fall, dass branchenfremde Unternehmen mit eigenem Kapital und eigenem Know-How Produktionslizenzen erwerben und Cannabis selber produzieren. Wahrscheinlicher sind direkte Investitionen in die Cannabisunternehmen (siehe Canopy Growth). Diese beteiligen die branchenfremden Unternehmen am Gewinn. Dadurch müssen sie weder Produktionslizenzen, noch Know-How erwerben. Doch mit genug Kapital und Aussicht auf Wachstum könnten branchenfremde Unternehmen eigenes Know-How und eigene Produktionslizenzen erwerben, was für Investoren der Cannabisunternehmen ungünstig ist, da so ein Unterbietungswettlauf entstehen kann.
Risiken der Überpreisung
Seit 2018 offenbart sich stetig eines der Risiken, das noch den ein oder anderen Interessierten von einer Investition abgeschreckt hat: Eine Überpreisung der Aktie. Durch optimistische Marktprognosen wurden Cannabisunternehmen mit Millionenumsatz gehandelt mit Milliardenbeträgen, was für ein zweistelliges KUV (Kurs-Umsatzverhältnis) sorgte und die Kosten der Aktie somit hochtrieb. Dementsprechend hätten Cannabisaktien in den letzten Jahren performen müssen, damit sich die Investition rentiert. Big Player wie Canopy Growth oder Aurora Cannabis underperformten jedoch. 2020, zwei Jahre nach dem Hype sind die Kurse überall um 80% gefallen. Neben der Underperformance drückt derzeit auch die Corona-Krise die Kurse. Mittlerweile ist beispielsweise Aurora Cannabis zur Pennystock-Aktie geworden. Es könnte sich also als eine gut Gelegenheit rausstellen, jetzt durch Timing gute Gewinne einzufahren.